11. März 2014
Die Mentoring- und Assessmenttage, die Mitte Dezember 2013 stattfanden, schwingen in mir immer noch nach. Das Assessorenteam Marianne, Vivet und Monika war wieder vollständig, nachdem Monika letzten Sommer pausiert hatte.
Es war meine zweite Teilnahme und wie auch schon im Juni 2013 waren auch diese Tage angelegt als eine Mischung aus vorbereiteten Beiträgen der Assessment- und Mentoringkandidaten und open Space für spontane Themen und Anliegen. Ich war und ich bin immer noch beeindruckt und staunend über die Erfahrung, wie viel Neues und Stimmiges entstehen kann, wenn wir dem, was gerade ist und sein will, Raum geben und nichts in einer bestimmten Form haben wollen.
Ich selbst war als Assessmentkandidatin anwesend und hatte mich anfangs sehr darauf focusiert, meinen eigenen Beitrag einzubringen und die der anderen zu erleben. Die Beiträge der Assessmentkandidaten, „First aid empathy“, „Klangwörter“, „Schlüsselunterscheidung – Bitte versus Forderung“ „Shake hands“ und „Krankheiten eine Stimme geben“, die für mein Verständnis dazu dienten, die Erfahrung und den Entwicklungsstand jedes Teilnehmers auszudrücken und zu feiern, waren letztendlich die Vorlage und Plattform für das, was ich in diesen Tagen als das Eigentliche erlebt habe; den Gruppenprozess.
Und genau in diesem Gruppenprozess konnte ich deutlicher denn je erleben, was in jedem einzelnen wirklich lebendig war. Ich habe ein grosses Einlassen, ein Spüren, ein Ringen um Aufrichtigkeit und Verbindung erfahren und es hat mir so manches abverlangt. Ich konnte mich selbst über die drei Tage immer wieder beobachten, wie sich Bedürfnisse nach Klarheit und Struktur meldeten und gleichzeitig jene nach Loslassen und Spontaneität. Demütig durfte ich erkennen, dass sich in dieser Art der Begegnung letztendlich die eigentlichen „Beiträge“ entfalteten. Diese konnten nicht vorbereitet werden sondern passierten aus dem Moment heraus, durch wahrhaftiges Öffnen und Präsenz.
Die Qualität und Tiefe der Begegnung die für mich dadurch entstanden ist, berührt mich immer noch sehr. Ich habe die Tage genossen als einen einzigen lebendigen Fluss, der sprudelte, plätscherte, manchmal staute und ins Stocken geriet um sich dann wieder Bahn zu brechen und befreit und leicht seiner Bestimmung zu folgen. Durch die Leitung von Marianne, Vivet und Monika sowie die Gruppenmoderation welche von verschiedenen Teilnehmern wahrgenommen wurde, entstand für mich ein sicherer Rahmen in welchem ich mich getragen und geborgen gefühlt habe.
Der letzte Nachmittag war dem Ritual gewidmet, mit dem die Assessmentkandiaten ihren Abschluss feierten. Ein langes Band, das sich durch den Raum erstreckte, symbolisierte den Weg, den die Person mit der GFK bereits gegangen war. Selbst gewählte Symbole kennzeichneten vier bis fünf wichtige Stationen auf diesem Weg.
Das „Heute“ wurde durch ein Querband dargestellt, auf welchem Kerzen brannten. An dieser Stelle fand das Willkommenheissen der /des Kandidaten in den Kreis der CNVC-zertifizierten Trainer durch die entsprechende Assessorin statt. Diese zeigte ihre Freude mit einem Geschenk und ein paar Worten, welche zum Ausdruck brachten, dass der gemeinsam gegangene Weg der Begleitung über einige Jahre, an dieser Stelle und in dieser Form nun endet und Neuem platzmacht.
Die individuellen Wege der einzelnen Kandidaten haben mich sehr bewegt, zeugen sie doch alle von einem Weg der Transformation in die Bewusstheit und in die eigene Mitte.
Ich danke Marianne, Vivet und Monika sowie den Teilnehmern für dieses für mich nachhaltige und prägende Erlebnis.
Patricia Walker, Zürich